Die totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999

Stand 12. Juni 2001

Wir, d.h. eine Gruppe von sechs Leuten aus dem Westerwald, machten uns am 10. August auf den Weg nach Lauterbourg im Elsass. Dort wollten wir am nächsten Tag die totale Sonnenfinsternis beobachten. An diesem Tag bot das Wetter noch einen Wechsel von Sonne und Wolken. Wir machten uns zunächst daran noch einige mögliche Standorte in der Umgebung genauer zu erkunden. Schliesslich entschieden wir uns für eine abgeerntetes Getreidefeld auf einer kleinen Anhöhe. Dieser Standort bot gute Rundumsicht und war gut mit dem Auto zu erreichen.

Der Morgen des 11. August empfing uns mit einer geschlossenen Wolkendecke. Nur gelegentlich tauchte eine Wolkenlücke auf. Dennoch waren wir voller Hoffnung, dass es noch aufreissen werde. Also fuhren wir zum ausgewählten Standort. Dort hatten sich bereits einige andere Amateurastronomen aus Deutschland eingefunden. Gegen 10:30 Uhr war der Aufbau der Geräte abgeschlossen. Die Sonne zeigte sich jedoch nur gelegentlich durch die Wolkenschleier. Es wurde 11:11 und der erste Kontakt verging, ohne das wir ihn beobachten konnten. Endlich wurde die Wolkendecke dünner und es taten sich einige Lücken auf, die es uns erlaubten einige Fotos der partiellen Phase zu schiessen. Der minutiös ausgearbeitet Plan für die einzelnen Aufnahmen war aber bereits längst Makulatur, denn die Wolkenlücken diktierten nun die Belichtungsfolge.
 
 
Partielle Phase der Sonnenfinsternis.

Aufnahme mit einem 6" f/8 Newton auf Kodak Royal Gold 100.


 
Aufnahme mit einem 6" f/8 Newton auf Kodak Royal Gold 100.

 
Dieses Bild zeigt die partielle Phase der Finsternis durch die vorhandenen Wolkenschleier. Ein Sonnenfleck steht kurz vor der Bedeckung.

Aufnahme mit einem 1000/100mm Rubinar Maksutov Objektiv auf Kodak TP 2415.

Kurz vor dem zweiten Kontakt schob sich dann eine dicke schwarze Wolke vor die Sonne. Die Hoffnung auf eine Beobachtung von Diamantring, Perlschnur, Protuberanzen und Korona war dahin. Wir konzentrierten uns daher auf die Umgebung. Es wurde deutlich dunkler und auch kälter. Dann war es schliesslich als hätte jemand das Licht ausgeschaltet. Zwei Minuten völlige Dunkelheit, lediglich am Horizont ein Lichtschein. Dann wurde es wieder hell.
 
 
Dieses Bild entstand nach dem dritten Kontakt.

Aufnahme mit einem 1000/100mm Rubinar Maksutov Objektiv auf Kodak TP 2415.

Beim Abbauen der Geräte fing es schließlich an zu regnen und hörte auch für den Rest des Tages nicht mehr auf. Obwohl wir wegen der verpassten Totalität recht enttäuscht waren, war die Finsternis doch ein Erlebnis.



 
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